Tommy Wild

Musician, Singer, Songwriter

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Tiny House und Kompostklo

Die letzte Woche war eine volle Woche. Viele Besuche, viele Abschiede und viel packen und putzen. Außerdem noch eine kraftvolle Begegnung mit einer Rotte Wildschweine, die unseren Citroen nochmal werkstattreif schlugen. Mit jedem Tag, näher an das Abreisedatum, nahm der Stress im selben Maß zu, wie auch ab. Aufregung und Anspannung paarte sich mit Freude und Erleichterung. Mit dem letzten heimatlichen Konzert, was wirklich zauberhaft beflügelte, öffnete sich dann die Tür mit Blick auf die erhofften neuen Horizonte. In ein und einem halben Tag machten wir unser Gefährt reisefertig und die Wohnung übergabebereit für unsere Nachmieter, was wir pünktlich zur vereinbarten Uhrzeit schafften. Zumindest annähernd, denn ich setzte das Bad abschließend mit einer heißen Dusche noch mal unter Dampf. Es regnete beim packen und ich war von innen und außen durchnässt, so wollte ich nicht starten. Dann rollten wir einfach los. 

Erste Etappe geht in den Odenwald, da wo Drachentöter Siegfried einst von Hagen rücklings ermordet wurde. Den Scheibenwischern ist keine Pause vergönnt, es regnet in Strömen. Im Kinzigtal und entlang der Gersprenz flutet es die Wiesen und kleine Rinnsale bäumen und schäumen sich zu Wildbächen auf. In einem kleinen Tälchen, (die gibt’s im Odenwald zuhauf), treffen wir auf alte Bekannte aus Sardinien und sind eingeladen bei einer neuen Bekanntschaftsfamilie im Tinyhouse im Garten zu übernachten. (Und auch bei diesem Wetter ist es herrlich sein Geschäft auf dem Freiluft-Kompost-Klo abzuwickeln, vor allem weil die Vögel so schön zwitschern, der Hahn sein Kikeriki erklingen lässt und ein Schwarm wunderschöner Tauben seine Runden über das Dorf dreht). 

Abends mehr oder weniger ein Wohnzimmerkonzert und am nächsten Morgen Biodanza für Eltern und Kinder. Wir kommen, bzw. sind in unserem Element und verströmen das Lebenselixier Freiheit und Liebe in Poesie und Bewegung. Da macht mir das bisschen allergische Asthma wenig aus und ich genieße mein Ankommen im Reisemodus, was für mich bedeutet noch mehr im Hier und Jetzt zu sein. Zu lange am selben Ort führt zu Stagnation und Alltagstrott. Ich verliere dann den Draht zum lebendigen, fließenden Leben. Auf Reisen bewege ich mich gefühlt durch das Leben oder mit ihm und daheim zieht das Leben eher an mir vorbei

Unsere Kinder blühen ebenfalls auf. Sonst eher schüchtern, werden die neuen Kontakte gleich mit lebhafter Kommunikation über alles informiert. Acht Kids raufen, spielen, tanzen und singen. Echt ein gelungener Auftakt, trotz des vermeintlich schlechten Wetters. Zur Feier des Tages fallen wir mitten im Odenwald über eine sardische Eisdiele her und schlecken das erste italienische Eis in diesem Jahr. Wir spüren’s deutlich: La dolce Vita empfängt uns mit offenen Armen und alles, was es dazu zu sagen gibt ist: Danke!

2 comments

  1. Hallo ich bins Kerstin, wir haben uns gerade am Strand in Buidoni getroffen mit dem Golden Retriver und Verband. Ich finde euer Vorhaben großartig, wir sind auch aus,dem Hamsterrad ausgestiegen und genießen das freisein und unsere innere Mitte. Wäre schön wenn wir uns nicht aus den Augen verlieren würden. Begegnungen mit den richtigen Menschen-ist Leben! Würde mich freuen von Euch zu hören. Deine Musik finde ich auch toll…alles Liebe und viel Gesundheit auf eurem Weg.
    Liebe Grüße Kerstin

    1. Hallo Kerstin, war total schön der Vormittag mit euch. Erster Cappuccino auf der Insel, leerer weißer Sandstrand und Sonne vom Feinsten. Wir sind mittlerweile in Coccorrocci angekommen und kennen gefühlt ein ganzes Dorf hier unten. Wundervolle Wiedersehensmomente und Ankommen im neuen alten Lebensgefühl vom freien Sein. Ihr würdet euch hier super wohl fühlen in guter Gesellschaft. Überlegts euch! Ansonsten gute Reise und bis wieder einmal.
      LG Tommy

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