Tommy Wild

Musician, Singer, Songwriter

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Eintauchen/Auftauchen

Dieser Blog verändert sich zunehmend von einem Reisebericht zu einer Lebensbetrachtungsschau. Wir reisen eigentlich seit Mitte Mai nicht mehr, sondern sind mehr oder weniger am selben Platz und leben hier inmitten der Tourismuswelle, welche mehr und mehr über die Insel schwappt, den sardischen hier lebenden Menschen und der anderen Welle suchender und sich ausprobierender Menschen, welche hier vor Anker gehen. Manche nur für eine Woche, andere für Monate und wieder andere sind schon seit vielen Jahren auf der Insel. Und es geschieht Austausch, Vernetzung, Befruchtung, Unterstützung, Reinigung und ganz viel Öffnung.  Wir werden am laufenden Band beschenkt! Voll krass. Wie kommt das?

Wenn Menschen ihren Konkurrenzkampf, ihre Verpflichtungen und Verantwortungen, ihren Focus auf Probleme und Sorge, ihre Kompliziertheit, kurz ihren ganzen Ballast etc. zu Hause lassen, dann nehmen ihre eigentlichen Träume, ihr Sehnen und Wünschen endlich mehr Raum ein. Sie trauen sich zu öffnen, kommen ihren Potentialen näher und zeigen sie, geben sie in das Lebensfeld hinein und schon verändert sich die Stimmung und die Atmosphäre. Ganz klare Schlussfolgerung: Die Wirklichkeit wird eine andere. Dann fahren sie wieder nach Hause, steigen erneut ins Hamsterrad ein, die alten Programme werden aktiviert und es herrscht wieder die scheinbar wahre Wirklichkeit, die sogenannte harte Realität. Bei genauerem Hinsehen ist die aber nur deswegen so, weil alle mitspielen und sie zu ihrer Realität erheben. Keiner will sie so, alle stöhnen, aber nichts tut sich. Und warum? Darauf möchte ich hier nicht wirklich eine Antwort geben, denn wer es heraus finden will, wird es sehr schnell erkennen, gerade in der aktuellen Zeit, wo alles offensichtlicher wird. Ich bin auf jeden Fall froh, nach so langer Zeit (1994-95 war ich schon einmal für ein Jahr „ausgestiegen“) wieder in das Erleben außerhalb des Hamsterrades zu kommen. Gepaart mit der Lebenserfahrung, die ich seit dieser Zeit in der Schule des Lebens lernen durfte, fühlt es sich für mich gerade unweigerlich so an, als würde ich, wie die Schlange, meine alte Haut abstreifen. Ich nutze jeden Tag dazu mich zu erden, zu entgiften, neu zu vitalisieren und dem Fluss des natürlichen Lebens zu lauschen und ihn zu hören. Auf ihn zu hören. Auf die leise innere Stimme, den ersten Gedanken, der mir zu etwas kommt. Ihm nachzugehen, ihn zu entlarven und ihn ggfs. umzusetzen und in die manifestierende Tat zu erheben. Dem, was mir begegnet volle Aufmerksamkeit zu schenken und zu verstehen, das dieses Etwas, sei es Mensch, die Elemente, die Pflanzen- oder Tierwelt, die Erde, der Sternenhimmel oder eine Begebenheit, Situation oder Information, gerade in mein Dasein kommt, um mir etwas zu zeigen, mich zu rufen, aufzufordern in die positive Schaffenskraft, den Schöpfungsakt zu gehen und zwar im Sinne des hawaiianischen ALOHA ( in Liebe sein mit…). 

Auf diese Weise trete ich heraus aus dem „verkopft sein“, und trete ein in die Verbundenheit mit allem, dem großen Einssein dessen, was existiert. Denn Trennung ist, egal von welcher Warte (Kopf, Herz, Bauch…) wir es betrachten, eine Illusion. Nichts besteht nebeneinander, alles ist durchdrungen von allem. Gerade unsere so geliebte Wissenschaft, auf die sich viele gerne beziehen, hat doch genau dies in den letzten Hundert Jahren in allen Disziplinen bewiesen. Und die neuere Biologie hat sogar bewiesen, dass unsere DNA im Grunde permanent durch uns selbst, unsere Gedanken, Wahrnehmungen etc. entsprechend, sich bildet und verändert. Das bedeutet im Klartext, die Person, der Körper, all das was wir meinen zu sein, ist ein „Produkt“ unserer selbst.

In diesem Duktus verwandelt sich das Lebensumfeld in atemberaubender Geschwindigkeit zur neuen Realität, viel schneller als bisher und wir sind die Architekten.

Heute morgen am Meer beobachtete ich Möwen und Kormorane und mir kamen diese Worte in den Sinn:

Hast du schon einmal von einem Pilotenschein für Vögel gehört? Von digitalen Navigationssystemen für Zugvögel, Einreisebestimmungen, Zollabfertigung oder Überflugsrechten für Wolken? Wo gehen Elefanten einkaufen, Delphine, Wale und Fische in die Schule? Wer nährt sie, unterrichtet sie? Woher weiß das Wasser wohin es fließen muss, der Wind woher er wehen soll? Wer hat die Information in den Samen abgespeichert und wo sitzt die Intelligenz, die das alles lenkt? 

Alles Erschaffene ist nur ein kleines Blatt oder ein Zweiglein am großen Baum des Lebens. Und der Mensch? Tja, wir tun oft so, als wären wir der ganze Baum und könnten alles bestimmen, aber dem ist nicht so. Wir sind auch nur ein Blättchen…, vielleicht ein besonderes, mag sein, aber das müssen wir erst mal beweisen, oder? Bisher haben wir uns nicht gerade mit Ruhm bekleckert, oder wie siehst du das?

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