Wie schon beschrieben ist der Strand von Coccorrocci nicht mit Sand beschenkt, sondern mit Millionen von rund gewaschenen Kieseln in allen Größen und Farben. Für „Türmle-Bauer“ und „ZEN-Gärtner“ ist das ein wahres El Dorado hier und ich habe schon die außergewöhnlichsten Balanceakte bestaunen können. Wenn ich in den Steinen bin, beginne ich automatisch mit ihnen zu spielen, aber das tue ich im Sand genauso. Es hat einen sehr beruhigenden Impuls für mich und zusammen mit Kindern verliere ich jegliches Zeitgefühl in dieser Beschäftigung. Nur meine verbrannte Haut mahnt mich dazu, beim nächsten Mal doch bitte ein Hemd über zu ziehen.
Aufgeladen vom Sonnenfeuer erreichen sie Temperaturen, die bestimmt um die 50°C liegen und ich entwickelte nach dem Baden im Meer die Angewohnheit mich, wie ein Fakir auf sein Nagelbett, auf den steinharten, huppeligen und heißen Untergrund zu legen. Anfangs war das ungewohnt und eher unangenehm, aber nach und nach entdeckte ich den wohltuenden Charakter dieser Selbstmassage, den ich stets weiter verfeinere. Warme Steine in den Handteller legen, rund um den Bauchnabel, den Solarplexus und das Herz. Die Nackenmuskulatur mit langen Steinen rechts und links unterfüttern, die Schulterblätter, den Ischiasbereich und die oberen Pobacken. Wenn jemand zugegen ist, sich auf den Bauch legen und den Rücken mit Steinen bedecken lassen…
Manchmal bemerke ich, wie andere Leute dieselbe Idee haben und die mit Sonnenenergie aufgeladenen Kiesel nutzen und genießen. Unsere Zeltnachbarin der letzten 4 Wochen lieh mir ein Buch über die Marmatherapie (Energiefeldmassage aus dem Ayurveda, ähnlich wie die Akupressur aus der chinesischen Medizin) und was fand ich darin: Die Hot-Stone-Massage! Ich musste lachen, da ich sie einfach so in der Natur für mich entdeckt hatte und hier bekam ich den nächsten Impuls geschenkt, sie gezielter anzuwenden, was ich nun wirklich tue. Das Wissensfeld der Marmatherapie spricht mich voll an und scheint ein weiteres Puzzlestück in meinem lebenslangen Lernen über unseren Körper und seine ihn durchflutende Energie zu sein. Wen es interessiert, es gibt ein gut aufgebautes Buch von Dr. E. Schrott zur Marmatherapie.