Tommy Wild

Musician, Singer, Songwriter

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Fortsetzung folgt…

07. Mai 2022

Hier ist sie endlich: Die Fortsetzung!

Dank einer Schlechtwetterfront haben wir uns nun in ein Mini-Appartement eingemietet. Waren gerade am Ende der Welt unterwegs und retten uns hier vorm absaufen, ich sag euch, das war echt abenteuerlich. Mit unserem Vehikel trauten wir uns unwissentlich ausgerechnet dahin, wo vor allem die Offroadtouris mit ihren Landrover-Safari-Gespannen am Start sind. Bei Regen wird es für die erst richtig schön, für uns wurde es atemberaubend da heil wieder raus zu kommen. Aber die Story will erst noch aufgeschrieben werden und kommt demnächst.

Jetzt folgen vorerst die Texte der letzten 14 Tage, die mangels WLAN nicht hochgeladen werden konnten und teilweise auch noch nicht geschrieben sind. Wir haben einfach soviel erlebt, dass ich A) mit dem Schreiben nicht hinterher kam und B) abends so todmüde und k.o. war, dass gar nichts mehr ging. Im Sommer sitze ich bestimmt gerne noch abends draußen am Laptop, aber momentan friere ich mir dabei den Arsch ab und bin froh vom Rudel gewärmt im Schlafsack zu liegen. Tagsüber bleibt keine Zeit zu schreiben, da muss für die Grundbedürfnisse gesorgt und die Welt erkundet werden. Viel Spass bei der Lektüre!

Tag 28 + 29

Bevor wir weiterziehen beginnen wir recht spontan unsere Idee Menschen auf dem Weg zu interviewen. Nach dem Frühstück führen Stephanie und Nina ein Gespräch vor der Kamera, welches bald auf YouTube anzuschauen sein wird. Kommt drauf an, wann wir wieder einen guten Internetzugriff haben werden, denn nun gehen wir auf Campingtour und wissen nicht wann das sein wird. 

Über kleine Straßen durch Minibergdörfchen geht es in Richtung S. Teresa di Gallura ganz im Norden. Dort finden wir einen sogenannten „Agriturismo“-Campingplatz bei Marco, einem sardischen Bauern, der lange in der Schweiz gelebt hat und uns mit Schwizerduitsch begrüßt. Agriturismo ist zu vergleichen mit „Ferien auf dem Bauernhof“, hat aber einen völlig anderen Charakter hier und ist doch sehr verschieden. Manchmal ist es einfach nur ein B&B und und man bekommt Zimmer zur Vermietung, oft kann man sich aber auch mit dem Wohnmobil hinstellen oder zelten. Toiletten und Bad sind zwar vorhanden, aber sehr einfach : )

Marco hat einen kleinen Shop dabei, wo er Olivenöl, Wein und andere Produkte aus eigener Herstellung anbietet. Ansonsten sind für die Kinder die kleinen Hundewelpen und die Eselfamilie sehr attraktiv.  Von hier aus machen wir ein paar Ausflüge, erkunden das Städtchen, welches wir schon von letztem Jahr kennen und entdecken die schöne Bucht und den Strand, welche direkt vorgelagert an S.Teresa kleben. Unser Besuch in 2021 war im Juli, spätabends, der Marktplatz und die Strässchen waren übervoll mit Menschen und Buden (und das während der Pandemie, Sünde,Sünde…) Von der tollen Küste hinter den Gassen hatten wir überhaupt nichts gewusst. Es war ja dunkel. Und nun diese Überraschung: Türkisgrüne Wellen rollen herein und brechen an feinstem Sandstrand, eine Freude für meine Augen. Ich wäre am liebsten auf jeder Welle geritten. Sollte ich noch einmal die Gunst haben auf dieser Welt geboren zu werden, dann möchte ich am Meer groß werden und von klein auf surfen lernen. Mit 57 ist es a bisserl spät, um damit anzufangen.

Am nächsten Tag fahren wir zur Halbinsel Capo Testa und wollen in das legendäre Valle de Luna, welches wohl in der Hippiezeit ein angesagter Platz war, wo sich jede Menge freies Leben abspielte. Unser Fußmarsch dorthin ist aber nicht von guten Kräften begleitet. Olivia will partout nicht laufen und schläft beim tragen auf meinem Arm ein und der Wind bläst uns so heftig vom Meer entgegen, daß es echt gefährlich ist durch die bizarren Felsformationen mit Kind zu kraxeln. Wir kehren um und suchen einen netten Strand auf der Wind abgewandten Seite der Halbinsel, wo die Kinder dann in den Tidepools spielen und wir das rhythmisch atmende Geräusch der Wellen genießen.

Tag 30

Der Wind pustet auch die ganze Nacht und unser Zelt wird gut durchgeschüttelt. Zum Frühstück weht es uns fast die Marmelade vom Brot, aber beim Zelt abbauen wird es schon weniger und wir packen alles „gemütlich“ ein (ich bin jedesmal groggy bis ich im Auto sitze).

Unser nächstes Etappenziel ist Castelsardo, ein malerisches Küstenörtchen mit einer alten Burg direkt am Meer. Die Landschaft verändert sich und es gibt mehr offene Grünflächen, Weiden, Äcker, Plantagen in hügeligen Lagen, ein bisschen Allgäu auf sardisch und dann in Serpentinen an steiniger Küste entlang. Castelsardo liegt echt toll, aber wir gehen nicht vor Anker, da wir keinen geöffneten Campingplatz finden. Die Straße führt runter zum Meer, wo es für ein paar Kilometer tollsten Sandstrand hat, aber auch hier sind alle Campingmöglichkeiten noch geschlossen. Erst ab Mai öffnen sie ihre Pforten wieder. In Marina di Sorro machen wir unsere Mittagspause. Ein Café am Strand mit einer großen glatten Steinpiazza davor, auf denen die Kinder wie wild mit ihren Rollern herum düsen. Da muss ich doch unsere Roller auch auspacken und meine Rollerskates dazu, denn dieser Untergrund ist fantastisch glatt und die Rollen gleiten butterweich darüber. Ich hab voll Spaß daran und es heitert mich etwas auf. Auch beruhigt mich die Info einer Oldenburger Wohnmobilistin, dass es bei Sintino einen geöffneten, kleinen, unscheinbaren Stellplatz gibt. Den zu finden war zwar nicht einfach, aber hier sitze ich nun auf meinem Schafsfell im Zelt, meine Lieben pennen schon, und tippe diese Zeilen. 

2 comments

  1. Lieber Thommy, schön, wieder von dir zu lesen. Ich sitze gerade mit André auf der Terrasse; ein lauer Frühsommerabend und dazu deine Zeilen, die ich ihm vorlese… und schon gehen wir uns ein bisschen mit auf Abenteuerreise und freuen uns mit dir.

    Ich habe vorhin eine 2stündige Lomi Lomi gegeben; das war sooo schön.

    Herzliche Grüße von Daniela

    1. Cool, jetzt wird mein Blog schon vorgelesen : )
      Auf LOMI hätte ich sooo Lust, aber noch hat es hier nicht sollen sein.
      Ganz vielen Dank für deine Rückmeldung und liebe Grüße in die Heimat.

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