Tommy Wild

Musician, Singer, Songwriter

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Schuhe aus!

Tag 23

Barfuß laufen im Sommerurlaub war als Campingfreund immer angesagt. Ob FlipFlops oder andere Gummilatschen, ich fand sie eher hinderlich. Nur im Matsch waren letztere nützlich. Ich machte das ohne großen Grund. Als dann die Barfußpfade aufkamen und eine gewisse Sensibilität für die armen eingesperrten Füße, da fragte ich mich warum denn Pfade dafür bauen? Einfach barfuß spazieren gehen, das tut es doch auch. Ich beschäftigte mich mit den Reflexzonen und verstand, warum ich mich so vitalisiert fühlte vom barfuß gehen. So vergingen die Jahrzehnte und dann begegnete ich dem Film „Earthing“ und bekam eine noch erweiterte Sicht auf das heilende und gesunde Etwas im körperlichen Kontakt mit der Erde zu sein. Als ich dann letztes Jahr das Buch „Born to run“ in die Finger bekam, begann ich mein Laufverhalten mit und ohne Schuhe zu beobachten und kam zur Überzeugung, dass wir Schuhe nicht wirklich brauchen, außer zum Schutz in der kalten Jahreszeit und vor dem Dreck in der asphaltierten Großstadtwelt. 

Hier in Sardinien begann ich sofort wieder mit nackten Füßen zu laufen, soviel es irgendwie geht. Der Untergrund ist meist steinig und in der Pampa auch pieksig. Ich habe mir ein paar „Naked Shoes“ besorgt, einfache Sohlen mit einer Schnürbindung, den selbstgemachten Sandalen der Tarahumara-Indianer nachempfunden. Das richtige Schnüren ist das wahre Geheimnis an diesen Dingern, denn dann „klebt“ die Sohle mehr oder weniger wie eine zweite Haut an deinen Füßen und du bist barfuß, aber der Untergrund macht dir nix mehr aus. Das ist genial. Ich laufe bewusster, stärke meine Muskulatur und merke von Tag zu Tag wie ich leichtfüßiger unterwegs bin. Am Anfang brannten die Fußsohlen am Abend und durch das veränderte Auftreten bekam ich Muskelkater in den Beinen, doch nach ein paar Tagen verschwanden diese Begleiterscheinungen wieder. Mit den Kindern springe ich jeden Tag auf dem Trampolin. Anfangs war ich völlig ausser Puste und die Beine fühlten sich an wie Wackelpudding nach fünf Minuten. Jetzt merke ich, wie dieses spielerische Training und das barfuß laufen mich richtig trainiert und von Grund auf saniert. Ich trinke kaum einen Schluck Alkohol und Zigaretten vermisse ich zwar ab und an, aber wirklich fehlen tun sie mir nicht. Bin zwar nie ein starker Raucher gewesen, aber habe sie auch nie wirklich abgelegt diese Gewohnheit. Die frische Luft tut ein übriges. Ich spüre mich zu neuer Kraft kommen und freue mich darüber, zumal die ersten Monate diesen Jahres mit Grippe, Herpes und Corona ja durchweg von Krankheit durchseucht war. Wenn wir dann bald näher am Wasser sein werden, dann kommt das tägliche Schwimmen im Meer dazu, was mich zusätzlich stärken wird. Es tut echt gut hier zu sein!

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